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Wie man mit Ökostrom spart

In den Medien ist es eine weit bekannte Weisheit: Die Erneuerbaren machen den Strom teuer. Aus diesem Grund sieht der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD auch eine große Beschneidung der Ökostromförderung vor. Umweltgewissen wie finanzielle Weitsicht beweist das nicht, denn die Teuerung durch die EEG-Umlage ist nicht allein auf die Etablierung der Regenerativen Energien zurückzuführen. Vor allem die Förderpolitik, welche grundlegende Marktmechanismen außer Acht gelassen hat, verantwortet den Anstieg der Abgabe von aktuell 5,3 Cent pro Kilowattstunde auf 6,2 Cent im Jahr 2014.

Zu viel Angebot drückt Börsenpreis

Durch die Fördermaßnahmen entstanden und entstehen immer mehr Wasser-, Wind- und Solarkraftanlagen, die ihre Energie ins deutsche Stromnetz einspeisen. Dass der Wind so kräftig pusten, die Sonne im Sommer so stark scheinen würde, damit hatten die Politiker wohl nicht gerechnet, als sie die Unterstützung des Ökostroms durch feste Abnahmepreise beschlossen. Klar: Steigt das Angebot deutlich, während der Bedarf gleich bleibt, dann fällt der Preis. Das ist bei Strom wie bei jeder anderen Handelsware. Die Energiekonzerne müssen den Ökostrom dennoch zu einem festgelegten Preis abnehmen, für den sie ihn an der Börse nicht verkaufen können. Sie müssen deutlich niedrigere Gebote annehmen, um überhaupt Abnehmer zu finden. Das erwirtschaftete Defizit wird durch die EEG-Umlage ausgeglichen: Der Netto-Strompreis steigt.

Preisflaute nutzen

Damit die steigenden Energiekosten nicht zum Ärgernis werden, hilft nur eines: Selbst von dem Tiefflug des Ökostrompreises profitieren. Dazu sucht man sich einen zuverlässigen Ökostromrechner aus dem Internet und ermittelt so die größte Gewinnspanne gegenüber dem alten Tarif. So kann man mehrere Hundert Euro im Jahr sparen, die gestiegene EEG-Umlage also locker herausholen, und dazu noch etwas Gutes für die Umwelt tun. Langfristig ist der Umstieg auf Ökostrom für die deutschen Steuerzahler unglaublich lukrativ, die eine Studie des Forums ökologisch-soziale Marktwirtschaft vom Jahr 2012 ergab. Die Gesamtgesellschaftlichen Kosten für Stromerzeugung lagen demnach für Wind- und Wasserenergie bei rund 8 Cent pro Kilowattstunde, bei jeder Kilowattstunde aus fossilen Energieträgern bei 13 Cent und für Atomstrom sogar bei 42 Cent. Zumindest, wenn man auch die Kosten für Castortransporte und Atommülllagerung hineinrechnet, wie es die Energiekonzerne so ungern tun. Das heißt im Fazit: Erneuerbare Energien verteuern durch die Art und Weise, wie sie von der Politik gefördert werden, derzeit zwar den Strom, kommen aber selbst im Jahr 2014 jeden Steuerzahler günstiger zu stehen als Atomstrom und seine fossilen Kollegen. Die Abgaben erscheinen lediglich nicht so sichtbar und allgegenwärtig wie diejenigen für Ökostrom.