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Wirbel um Zwangsumlage für intelligente Stromzähler

Seit dem Entscheid, in Deutschland eine Energiewende durchzuführen, hat sich hierzulande viel verändert, auch für die Stromkunden. Besonders die Finanzierung der Umstellung von konventionellen auf erneuerbare Energiequellen stellt die Bundesregierung vor eine Herausforderung. Die Verbraucher sind es letztendlich, die diese Kosten zu tragen haben. Die Erhöhung von Stromkosten in relativ kurzen Intervallen ist für die meisten Energiekunden in Deutschland schon keine Neuigkeit mehr. Doch um den Einsatz von so genannten intelligenten Stromzählern in der ganzen Bundesrepublik finanzieren zu können, würde die Regierung eine zusätzliche Umlage planen, hieß es kürzlich in den Medien. Die zuständigen Ministerien haben diesen Vorwurf allerdings nun von sich gewiesen.

Mehr Kosten fürs Smart Meter

Tatsächlich gebe es momentan keine konkreten Pläne dafür, den Einbau der zahlreichen Stromzähler, auch „Smart Meter“ genannt, durch eine Zwangsumlage zu finanzieren. In den Schlagzeilen war in den Tagen und Wochen davor zu lesen gewesen, das Wirtschaftsministerium habe eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, die ein Konzept entworfen habe, nach dem jeder Haushalt acht Euro im Jahr zahlen müsse, egal ob er mit alten oder neuen Stromzählern ausgestattet ist. Eine Modernisierung der Stromzähler oder ein Neubau würde die jeweiligen Verbraucher bis zu 72 Euro im Jahr kosten. Schließlich müsse bis zum Jahr 2022 eine Summe von 10,4 Milliarden Euro aufgebracht werden.

Reaktion der Ministerien

Verbraucherschützer und Stromkunden selbst waren von diesen Neuigkeiten wenig begeistert. Eine weitere unverhältnismäßige Belastung der Verbraucher ergebe wenig Sinn, hieß es, vor allem wenn man bedenkt, dass ein direkter Nutzen in diesem Fall relativ zweifelhaft erscheint. Hin oder her, das Bundesumwelt- und das Wirtschaftsministerium haben die Meldungen dementiert. Es sei derzeit keine Zwangsumlage für die Installation moderner Stromzähler geplant. Das Wirtschaftsministerium ließ verlauten, dass Entscheidungen über die flächendeckende Einführung intelligenter Zähler der neuen Bundesregierung obliegen würden. Umweltminister Peter Altmaier warf zudem ein, dass derartige Pläne nicht Teil der Koalitionsvereinbarungen seien.

Genaueres über die neuen Stromzähler

Wozu sollen die so genannten Smart Meter denn überhaupt dienen? Durch sie soll der Stromverbrauch der Kunden in ganz Deutschland gesteuert und so Kosten gesenkt werden. Die Stromzähler würden dafür sorgen, dass der Strom dann bezogen wird, wenn er besonders günstig ist. Eine Richtlinie der EU zur Energieeffizienz besagt, dass mindestens 80 Prozent der Verbraucher bis 2020 mit intelligenten Verbrauchserfassungssystemen ausgestattet werden sollen, für den Fall, dass die Einführung intelligenter Zähler als kostenwirksam angesehen wird. Als „Spionagezähler“ wird das neue System währenddessen von seinen Kritikern beschimpft, da so die Stromkunden ihre Verbrauchsdaten genauestens an die Netzbetreiber übermitteln würden. Wie es momentan aussieht, wird der intelligente Stromzähler kommen, doch wenn man den Aussagen der Ministerien Glaube schenken darf, dann gibt es konkret noch keine Pläne, die zusätzlichen Kosten in Form einer Umlage auf den Strompreis aufzuschlagen. Die Betonung liegt hierbei wahrscheinlich auf dem Wort „noch“, denn Tatsache ist doch, dass die Einführung des intelligenten Stromzählers bezahlt werden muss und dass es mit aller Wahrscheinlichkeit die Stromverbraucher in Deutschland sein werden, die diese Kosten am Ende tragen müssen. Der Nutzen dieser neuen Messsysteme ist übrigens weiterhin umstritten.